Skyworker


Centropolis, Oktober 2158. Mit Genugtuung machen wir es uns im Shuttle bequem und schweben der legendären Wolkenstadt "Sky-City" entgegen. Der Grund: In den nächsten drei Monaten wird es unsere Aufgabe sein, eine passende Lehrstelle für unser Bildschirm-Ego zu finden. "Nichts leichter als das" denken wir uns und genießen die wundervolle Aussicht. Das Abenteuer kann beginnen...! Gleich nach der Ankunft statten wir der Zentrale einen Besuch. Wie erwartet heißt man uns aufs herzlichste willkommen und gibt uns einige wichtige Überlebenstips. Außerdem
überträgt man uns die Teleporternummern für die Vitaminbar und das "Sundown"-Restaurant auf unsere ID-Karte. Da diese beiden Institutionen zur Zeit noch geschlossen haben, geht es noch einmal zurück in unsere bescheidene 1-Zimmer-Wohnung. Dort nehmen wir die Datenbank des InterComs
etwas genauer unter die Lupe. Unter der Rubrik "Arbeitsmarkt" erhalten wir einen Überblick über alle derzeit verfügbaren Lehrstellen und die Telefonnummern der entsprechenden Firmen. In der Nachrichtenspalte können wir interessante Neuigkeiten in Erfahrung bringen, zum Beispiel die
Neueröffnung einer neuen Drogerie. Aus der Freizeitrubrik wiederum entziehen wir die Teleporternummern des Fitnesscenters und der Berufsberatung. Was läge nun wohl näher, als jener Berufsberatung einen Besuch abzustatten?! Die freundlichen Angestellte dort stellt uns einige
Fragen, die man ganz persönlich nach bestem Wissen und Gewissen beantworten sollte. Nach eingehender Analyse der gegebenen Antworten steht somit der Idealberuf für unseren Bildschirmhelden fest. Um neue Fähigkeiten zu erlernen oder eventuelle Kenntnisse noch zu erweitern, begeben wir uns ins Schulungszentrum. Der dortige Lehrer überreicht uns eine Liste mit den derzeitig angebotenen Kursen. Aus diesem reichhaltigen Angebot müssen wir mindestens 2 Kurse und 2 Praktika selektieren. Diese sollten nach Möglichkeit in Einklang mit dem gewählten Beruf stehen. Übrigens fließt durch diese Weiterbildungsmaßnahmen auch noch ein ansehnlicher
Betrag Geld in unsere arg gebeutelte Lehrlingskasse. Nächster Anlaufpunkt ist die Aussichtsplattform, wo wir einige nette Leute antreffen. Unter anderem eine junge Studentin, mit der wir uns für den nächsten Abend gegen 5:00 Uhr im "Sundown" verabreden (Antworten: 2, 1, 2, 2, 2, 1). In der nahegelegenen Drogerie erwerben wir ein Stück Seife, etwas Eau de Toilette, ein Deo und eine Tube Zahncreme.

Inzwischen dürfte es bereits 12:00 Uhr sein und das Fitnesscenter seine Pforten geöffnet haben. (Sollte dies nicht der Fall sein, könnt Ihr die Uhr im Zeitmenü ein wenig manipulieren). Bei einem Gespräch mit dem Sportler in der rechten Ecke können wir die Teleporternummnern der
Boutique und des Second-Hand-Ladens in Erfahrung bringen (Antworten: 1, 3, 2, 1). Des weiteren wäre es ratsam, beim Clubbesitzer eine Mitgliedskarte zu beantragen. Nachdem wir genug für unsere Fitneß getan haben, machen wir uns auf den Weg zur Vitaminbar. Hier bestellen wir uns
einen Drink nach Wahl und führen ein kurzes Gespräch mit dem Gast, der links an der Theke herumlümmelt.

Im Sundown-Restaurant, das inzwischen geöffnet haben sollte (16:30 Uhr), sprechen wir den Herrn am linken Tisch an und erfahren von seiner Tätigkeit als Wohnungsmakler (Antworten: 1, 1, 2, 1). Leider fehlt uns im Moment noch das nötige Kleingeld für ein größeres Apartment. Wenige
Augenblicke später (eventuell kurz den Raum verlassen und wieder betreten) haben wir die Möglichkeit, ein paar Worte mit dem Restaurantbesitzer zu wechseln. Dabei erkundigen wir uns geschickt nach einer eventuellen Lehrstelle. Der Chef zeigt sich von unserem Engagement sichtlich
beeindruckt und vermittelt uns prompt die InterCom-Nummer seines Büros. Die Person am rechten Tisch dagegen verklickert uns die Teleporter-Nummer des örtlichen Kasinos. Aus Neugierde suchen wir dieses Kasino auf und lassen uns von den Gästen des Hauses die Spielregeln erklären. Wer danach Lust zu mehr hat, kann durchaus eine Runde mitzocken! Gegen Abend sollten wir dann wieder in unserer Wohnung eintreffen und uns eine Portion Schlaf (bis etwa 8:30 Uhr) gönnen.

Am nächsten Morgen suchen wir zunächst das Bad auf und schnappen uns die Straßenkluft aus dem Schrank. Anschließend geht's in die Boutique, wo wir uns vom Verkäufer fachmännisch beraten lassen und einen Anzug für spätere Bewerbungsgespräche erwerben (Antworten: 2, 1, 2, 4). Von äußerster Wichtigkeit ist ein erneuter Besuch in der Sky-City-Zentrale. Dort kann uns der Sekretär nämlich ein paar wichtige Dokumente für die Bewerbung verschaffen (Antwort: 3). Ausgehändigt werden diese Dokumente allerdings im Nebenraum (Antworten: 1, 3, 1, 1). Zurück in der gemütlichen Wohnung machen wir uns an die Bearbeitung des Lebenslauf, indem wir diesen
Menüpunkt im InterCom-Netz anwählen. Für die Bewerbung geeignet sind lediglich Beispiel 1 und 4. Also speichern wir den gewünschten Lebenslauf auf unsere ID-Karte und setzen uns telefonisch mit den entsprechenden Firmen in Verbindung. Auf diese Weise erhalten wir Termine für
Vorstellungsgespräche bei den jeweiligen Betrieben. Gegen etwa 17:00 Uhr machen wir uns auf den Weg ins "Sundown"-Restaurant. Wie vereinbart kommt es zu einem Treffen mit der jungen Frau vom Vortag. Nach einem gemütlichen Abend kehren wir glücklich in unser Heim zurück und gönnen uns einige Stunden Ruhe.

Es kann durchaus sein, daß nun einige Tage Leerlauf folgen, denn erst die Vorstellungsgespräche sind wieder von Bedeutung im Spiel. Dabei sollte man auf Pünktlichkeit und ein gepflegtes Äußeres (Anzug) achten. Bei den Gesprächen selbst sind gescheite Antworten äußerst wichtig.
Manchmal kann es auch vorkommen, daß man gleich mit einem Eignungstest konfrontiert wird. Eine Entscheidung, ob man die entsprechende Lehrstelle erhält, fällt erst in den nächsten Tagen. In der Zwischenzeit gibt es für uns nicht allzu viel zu tun. Also verbringen (schlafen) wir die Zeit in unserem heißgeliebten Apartment und warten sehnsüchtig auf einen Anruf.

An einem der folgenden Tage erhalten wir die Rückantworten in gespeicherter Form auf unserem Telefoncomputer (abhören). Sollte das Vorstellungsgespräch positiv verlaufen sein, erhalten wir eine Einladung zum Eignungstest. Wird dieser Test bestanden, haben wir die Lehrstelle für unseren Bildschirmhelden schon so gut wie sicher. Nach den anstrengenden Prüfungen ist es nur allzu verständlich, daß wir uns ein wenig Schlaf gönnen.

Am übernächsten Morgen stürzen wir uns voller Erwartungen auf den InterCom und hören die hinterlassenen Botschaften der Firmen ab. Eigentlich müßte mindestens eine Zusage dabei sein. Wenn nicht, müssen wir die gesamte Bewerbungsprozedur erneut durchmachen, nur halt bei anderen Firmen. Sollte der erst genannte Fall eingetreten sein, machen wir uns auf den Weg in die entsprechende Firma und nehmen freudestrahlend den Lehrvertrag entgegen.

Ein letztes Mal statten wir der heißgeliebten Vitaminbar einen Besuch ab. Bei einem Gespräch mit einem der Gäste erfahren wir von einem geheimnis- vollen Virus, der seit geraumer Zeit in einigen Computersystemen der Stadt sein Unwesen treibt (Antworten: 3, 4, 3, 1, 1). Glücklicherweise
speichert man uns den passenden Anti-Viren-Scanner direkt auf unsere ID-Karte.

Zwei Tage später hören wir routinemäßig den Telefoncomputer ab und stoßen dabei auf die Nachricht einer alten Bekannten, die inzwischen in der Sky-City-Computerzentrale tätig ist. Voller Stolz bittet sie uns um einen Besuch an ihrer neuen Arbeitsstelle. Spontan machen wir uns auf den
Weg zur besagten Zentrale. Verzweifelt versuchen wir der guten Frau klarzumachen, daß sich ein Virus unbemerkt in das Computersystem eingeschlichen haben könnte (Antworten: 1, 2, 2, 1, 2, 1). Auf irgendeine Weise gelingt es uns schließlich, den Operator davon zu überzeugen, den
Viren-Scanner zum Einsatz zu bringen. Und mit Hilfe unseres Passwortes kann der gemeingefährliche Virus endgültig zum Erlahmen gebracht werden.

Diesem Umstand ist es zu verdanken, daß die himmlische Wolkenstadt in allerletzter Minute vor dem Zusammenbruch bewahrt wird. Unser selbstloser Einsatz hat sich also ausgezahlt. Glücklicherweise sieht das der Bürgermeister genauso und macht uns zum Ehrenbürger von Sky-City. Was für ein herrliches Happy-End!?!

(c) Oliver Runge