Pirates Gold

 

Stapellauf
Als erstes sollte man eine der vorgegebenen Missionen spielen, um ein wenig zu ueben. Diese
haben jedoch den Nachteil, dass man bereits zu Beginn recht alt ist und die Mannschaft haeufig
sehr unzufrieden ist (die Auswirkungen des Alters auf das Spiel erlaeutere ich spaeter). Da man
bei manchen historischen Kaperfahrten bereits ueber gute Schiffe und grosse Mannschaften
verfuegt, kann man hier schon einige Erfolge verbuchen. Wenn man einige Kaempfe ueberstanden hat
und mit der Steuerung vertraut ist, sollte man seine eigene Karriere starten. Dabei ist es von
Vorteil, wenn man nicht Spanien als Heimatland waehlt, da man im Spiel durch einen "Privatkrieg"
gegen die Spanier die besten Erfolge erzielen kann (auch dazu spaeter mehr). Ich bevorzuge
Frankreich oder England. Ausserdem sollte man eine andere Zeitperiode waehlen, und zwar 1560 (in
dieser Epoche sind die Staedte am einfachsten zu erobern). Man kann so die gewinntraechtigen
Gold- und Silberflotten der Spanier leichter ausrauben. Das einzige Problem, das sich fuer mich
hier ergab war, dass ich meine Waren nach einiger Weile nicht mehr absetzen konnte. Welche
Schwierigkeitsstufe Ihr waehlt, ist reine Geschmacksache. Zu Beginn ist der Anfaengerlevel
jedoch anzuraten. Als herausragendes Talent sollte man Kanonenschiessen waehlen. Aber auch die
anderen Skills sind nicht schlecht, so nimmt z.B. die Konstitution eines medizinisch bewanderten
Jungpiraten im Alter nicht so schnell ab. Die Fechtkaempfe gewinnt man nach einiger Uebung meist
auch so. Als naechstes kommt man mit einer mehr oder weniger guten Mannschaft auf einem Schiff
in der Karibik an.

Piratenbande
Jetzt etwas zur Mannschaft, da mit ihrer Qualitaet fast alles steht und faellt. Mit einer kleinen
Mannschaft (30 - 50 Mann) kann man, je nach Schiffstyp, nicht alle vorhandenen Kanonen abfeuern.
Zusaetzlich hat man Nachteile im Fechtkampf, wenn man gegen eine Uebermacht kaempfen muss.
Staedte, die 200 Wachsoldaten haben, mit 50 Piraten anzugreifen, ist natuerlich Selbstmord. Eine
Mannschaft von ueber 500 Mann ist jedoch extrem schwer bei Laune zu halten. Sobald eine Crew
einmal sauer ist, muss man mit Meutereien rechnen, die immer recht teuer werden. Manchmal
verliert man dabei sogar Schiffe oder schlimmstenfalls die gesamte Flotte. Mit 500 Mann muss man
auch dauernd irgend jemand angreifen, um die Leutchen mit Lebensmitteln zu versorgen. Wenn man
jedoch einmal 700 zufriedene Piraten unter sich hat, kann man so ungefaehr alles angreifen, was
man findet (ausser Freunde natuerlich). Meine persoenliche Methode fuer unzufriedene
Mannschaften ist diese: Man greift eine grosse Stadt (z.B. Cartagena) an. Dann lenkt man im
Landkampf die Streitmacht der Gegner ab, indem man einen Grossteil des eigenen Heeres ins Freie
stellt und von den Soldaten aufreiben laesst. Mit einem anderen Teil geht man durch Wald (in dem
man nicht gesehen wird) und faellt in die Stadt ein. Wenn man dann mit den uebrigen Piraten den
Kampf im Fort gewinnt, bekommt man oft eine Menge Geld, durch das die nun verkleinerte
Mannschaft schon erheblich aufgemuntert wird. Sollte die Party jetzt immer noch noergeln, geht
man in eine befreundete Stadt und teilt seine Schaetze unter der Mannschaft auf. Danach hat man
zwar nur noch wenige Leute und ein nicht gar so tolles Schiff aber die Mannschaft ist wieder
gluecklich und man selbst hat mehr Privatgeld.

Klar zum Entern
Nun mehr zum Thema Kampf. Ganz allgemein kann man sagen, dass die Flucht immer die
schlechteste Option ist, wenn man bereits angegriffen hat. Also gilt: Nur angreifen, wenn man
sich seiner Sache auch sicher ist! Ein Kampf gegen eine Stadt sollte so aussehen: Wenn man
wesentlich mehr Maenner hat als im Ort Soldaten stationiert sind, sollte man in einiger
Entfernung an Land gehen und sich auf einen Landkampf einlassen. Dabei ist es von Vorteil, ein
ganzes Stueck entfernt von der Stadt anzulegen, da die Stadt so meist nicht gewarnt wird und
damit keine Gelegenheit hat, das Gold fortzuschaffen. Ausserdem steigert das die Chance, direkt
fechten zu duerfen und nicht erst an Land kaempfen zu, muessen. Wenn man weniger Leute hat,
sollte man besser die Finger von der Stadt lassen. Sollte man jedoch einen grossen Vorteil davon
haben (Silberflotte), dann ist der Kampf Meer-Schiff eher anzuraten (sofern man genug Erfahrung
hat). Wenn jetzt der Wind jedoch aus der Richtung der Festung kommt, wird die Situation sehr
erschwert. Andernfalls immer feste auf die Festung! Sobald die Stadt nicht mehr allzu viele
Kanonen hat, angreifen und dann wieder fechten. Sollte man nach einer Stadteroberung die
Moeglichkeit haben, einen neuen Gouverneur einzusetzen, sollte man dabei politisch vorgehen.
Ein Beispiel: Du bist Englaender und hast gerade angefangen zu spielen. Die Englaender sind
Alliierte der Franzosen. Die Franzosen sind im Krieg mit den Spaniern. Hollaender sind neutral.
Du eroberst eine spanische Stadt. Da die Spanier nun automatisch boese auf Dich sind, wirst Du
die Stadt entweder englisch oder franzoesisch machen, da beide mehr oder weniger Feinde der
Spanier sind. In diesem Falle wuerde ich mich fuer die Franzosen entscheiden, weil dadurch die
Moeglichkeit, von ihnen geadelt zu werden zunimmt, und die Englaender sich auch freuen. Jetzt
zurueck zum Thema. Wenn es zu einer Begegnung auf See kommt, sollte man erst einmal schauen, um
wen es sich handelt. Piraten und Piratenfaenger sind schwerere Gegner als andere, da sie immer
mehr Besatzung und Kanonen haben als ein Haendler auf gleichem Schiffstyp. Dafuer kann beim
Gouverneur fuer einen Piraten ein neuer Adelstitel und fuer einen Piratenfaenger eine schoene
Belohnung herausspringen. Man sollte nicht versuchen, mit einer Schaluppe gegen eine
Kriegsgaleere zu kaempfen (ausser man ist wirklich gut).

Flotte Flotte
Zu Beginn sollte man sich langsam an die besseren Schiffstypen herankaempfen. Spaeter sollte die
Flotte aus einer Barke, ein bis zwei schnellen Galeeren und weiterhin nur aus normalen und
Kriegsgaleeren bestehen. Die Barke benutzt man, um schnelle Schaluppen und Pinassen zu jagen,
da alle drei Schiffe auch recht gut gegen den Wind segeln koennen. Die schnellen Galeeren werden
gegen praktisch alle anderen Schiffe eingesetzt, da sie wendig und schnell sind, jedoch trotzdem
gute Feuerkraft haben. Die Fregatte in spaeteren Epochen ist uebrigens so ziemlich dasselbe wie
eine schnelle Galeere. Die anderen Galeeren sind nur zu Transportzwecken einzusetzen. Wenn man
sich also entschliesst, anzugreifen (dabei wieder zwischen Freund und Feind unterscheiden),
sollte man zuerst einmal das gegnerische Schiff ein wenig demolieren. Hier treten wieder
verschiedene Situationen auf. Ein Schuss einer Kriegsgaleere kann eine Pinasse bereits
versenken. Findet man zu Beginn seine erste schnelle Galeere, so ist es ratsam, sie nicht zu
beschaedigen, wenn man keine Stadt als Reparaturmoeglichkeit in der Naehe hat.

Heimaturlaub
Das bringt mich zum Thema Staedte. Allgemein kann man sagen, dass es nicht guenstig ist, Staedte
aufzusuchen, da sich das unguenstig auf die Moral der Mannschaft auswirkt (besonders, wenn man
Maenner anheuert). Andererseits kommt man nicht drum herum, Haefen anzulaufen, um
Reparaturen ausfuehren zu lassen, Waren zu verkaufen, Informationen einzuholen, Schatzkarten zu
kaufen, Piraten anzuwerben oder den Gouverneur zu besuchen, sich einen neuen Adelstitel
verleihen zu lassen oder sich eine neue Frau zu suchen. Wenn man seine Beute verteilt, ist es
natuerlich guenstig, so wenig Maenner wie moeglich zu haben. Vorher sollte man auch seine Barke
verkaufen, da man meist mit seinem billigsten Schiff, also der seltenen, schnellen Galeere
weiterspielen muss. Wenn man schon heiratet, dann nur eine richtige Schoenheit (das hebt den
Piratenpunktpegel). Wenn man Informationen ueber seine verschollenen Familienmitglieder
bekommt, nicht blind hinterherjagen, sondern bei Gelegenheit einmal nachfragen, da man immer auf
die Laune seiner Leute achten muss. Bevor man versucht, eine Stadt zu betreten, sollte man sich
im klaren darueber sein, ob die Einwohner einem freundlich gesinnt sind, da man Schiffe verlieren
kann, wenn dies nicht der Fall ist. Wenn man einen Piraten in feindlichen Gewaessern faengt, kann
man diesen durchaus nach der Gold- oder Silberflotte fragen. Man muss den Piraten immer an das
Land ausliefern, in dessen Gewaessern er sich befand (Pirat in englischen Gewaessern also bei
einem englischen Gouverneur abgeben usw.). Ist man jedoch mit der betreffenden Nation im Streit,
kann man dem Piraten auch wichtige Informationen entlocken - er flieht dann irgendwann. Aehnlich
verfaehrt man mit Piratenfaengern. Nun moechte ich noch etwas zum "Jagdgebiet" sagen. Am
guenstigsten hat es sich erwiesen, an der Kueste von Suedamerika auf Schiffefang zu gehen. Hier
gibt es eine Menge Staedte, die auch noch recht dicht stehen, so dass man genug Beute finden
sollte. Wenn man in den meisten Staedten eigene Gouverneure hat (gute Moeglichkeit, um an
Adelstitel zu kommen), kann man entweder die Seiten wechseln oder einfach in Richtung Florida
segeln. Dabei jedoch auf keinen Fall den direkten Weg nehmen, sondern immer entweder ueber
Mittelamerika oder (noch besser) ueber die Inseln oberhalb von Trinidad fahren. Dies hat den
einfachen Grund, dass in Landnaehe mehr Schiffe kreuzen und bei einer langen Fahrt die
Mannschaft knurrig wird. Zu Beginn erwaehnte ich bereits, dass das Altern ein Problem bei Piraten
ist. Die Gesundheit nimmt ab, was zur Folge hat, dass die Mannschaft, die nicht gerne unter einem
kranken Kapitaen dient, noch schwieriger bei Laune zu halten ist. Ein weiterer Nachteil ist der,
dass man weniger Piratenpunkte bekommt.

Hohe Politik
Jetzt noch einige Anmerkungen zum politischen Geschehen in der Karibik. Im Jahr 1560 gehoeren
die meisten Staedte und damit das nahegelegene Land den Spaniern. Da man nun einmal ein Pirat
ist und sich mit ehrlichem Handeln schwertut, muss man kaempfen. Ich kaempfe meist fuer eine
Seite, greife also auch nur die Feinde dieser Seite an. Wer verfeindet und befreundet ist,
erfaehrt man in den Staedten oder von anderen Schiffen. Da um 1650 die Hollaender nur schwach
vertreten sind, bekaempfe ich sie meist nicht (damit faellt vielleicht spaeter ein
hollaendischer Adelstitel fuer mich ab). Wenn sich gerade niemand bekriegt, wird die Sache schon
schwieriger. Dann kann man eigentlich nur durch abgelieferte Piraten oder Staedte, in die man
befreundete Gouverneure einsetzt, die Gunst des jeweiligen Koenigs erringen. Da schnelle
Galeeren fast nie von Spaniern benutzt werden, muss man gerade zu Beginn vielleicht auch einmal
Freunde angreifen, was jedoch bei einem Schiff nicht ins Gewicht faellt. Wenn die meisten
Staedte dann den Freunden gehoeren, und man selbst den hoechsten Adelstitel hat, kann man auch
schon einmal die Seiten wechseln, um auch von anderen Nationen geadelt zu werden. Wenn man sich
etwas Zeit laesst und nicht nach jeder Heldentat fuer das eigene Land eine Stadt aufsucht,
bekommt man bei spaeteren Adelstiteln auch eine Menge Land vom Koenig ueberschrieben, was sich
positiv auf die Punkte auswirkt. Wenn man all diese Regeln beachtet, sollte man nach einigen
Jahren Piratenlebens zum Berater des Koenigs werden.